Neulich auf einer Lehrer-Weiterbildung zum Thema Nachteilsausgleich bemerkte ein Teilnehmer: "Was Schülern mit Recht auf einen Nachteilsausgleich hilft, hilft auch allen anderen Menschen."

Wie recht er hat! Darum lohnt es sich, sich diese Grundsätze auch für sich selbst zu verinnerlichen.

1. Damit ich mich als Lernende*r auf eine gute Lernbeziehung einlassen kann, muss ich die Erfahrung guter Beziehungen gemacht haben. Das heisst, dass dem Beziehungsaufbau zwischen Lernvermittlern (Lehrpersonen, Coaches etc) zu ihren Lernenden grosse Bedeutung zukommt.

In unserer heutigen Gesellschaft, die zunehmend weniger strukturiert, immer schneller, immer reizüberfluteter und immer weniger konstant ist, brauchen Lernende

2. klare, kurze, eindeutige Botschaften, die mit Vorteil illustriert sind.

3. Menschen können (fast) alles lernen. Wichtig ist zu wissen, was momentan Priorität hat. So kann zB ein Ampelsystem helfen, Prioritäten nicht aus den Augen zu verlieren:

rot: Was ist im Augenblick absolut nötig

gelb: wichtiges Thema

grün: wenn ich Zeit habe

4. Time-Timer bewähren sich. So bündele ich meine Energien.  

5. Zur Reduzierung von Stressmomenten lohnt es sich, schon vorgängig einen Plan B, C usw auszudenken. Übrigens: Das Alphabet hat 24 Buchstaben...

Dieses "Vordenken" wirkt wie ein Notfallplan. Wenn ich feststelle, dass die innere Anspannung zu stark ansteigt, finde so ich einen Ausstieg.

6. Vom Einfachen zum Komplizierten: Reduzieren auf das Minimum. Dieses Minumum trainiere ich. Somit wird Vieles vorhersehbarer. Auf dieser Sicherheit kann ich dann aufbauen.

7. Ent - schleunigen. Manchmal ist langsam schneller!

Achtsamkeitstraining unterstützt diese Kunst. 

Katharina Haab, Nov. 2021